Unter dem Motto „Kulturelle Bildung ermöglichen, sichern und weiterentwickeln“ trafen sich Geschäftsführende und Vorstände der Landesvereinigungen der Kulturellen (Kinder- und Jugend-) Bildung aus zwölf Bundesländern zu ihrer Jahrestagung vom 2. bis zum 4. Februar 2017 in Magdeburg. Für Rheinland-Pfalz war die LAG Soziokultur & Kulturpädagogik vertreten.
Veranstalter der Länderkonferenz der Kulturellen Bildung sind alljährlich die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) und die Landesvereinigung des gastgebenden Landes, in diesem Falle die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (.lkj)) Sachsen-Anhalt. Die Vorsitzende der .lkj) Sachsen-Anhalt, Katrin Brademann, begrüßte die Gäste in Magdeburg und unterstrich die besondere Bedeutung einer länderübergreifenden Zusammenarbeit der Landesdachstrukturen für Kulturelle Bildung. „Kulturelle Teilhabe und die konkrete Erfahrung, das Zusammenleben mitgestalten zu können, sind gerade in diesen bewegten Zeiten unverzichtbar“, so Brademann. „Die Landesvereinigungen schaffen hierfür durch ihre Zusammenarbeit in der BKJ bundesweite Netzwerke.“
Das Recht auf kulturelle Teilhabe verteidigen
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Träger Kultureller Bildung sich politisch positionieren und für die Stärkung der Demokratie und des gesellschaftlichen Zusammenhalts sowie für die Anerkennung von Diversität eintreten müssen. Angesichts des Erstarkens demokratiefeindlicher und rechtspopulistischer Kräfte in Deutschland und Europa müsse das Recht aller Kinder und Jugendlichen auf kulturelle Teilhabe als gesellschaftspolitisches Ziel weiterhin gestärkt werden. Die Akteure der Kulturellen Bildung in Bund und Ländern setzen sich daher für die aktive Partizipation von Kindern und Jugendlichen ein und engagieren sich vor Ort ebenso wie auf Landes- und Bundesebene für eine Verantwortungsgemeinschaft von Jugend, Kultur und Bildung.
Kultur macht stark: Servicestellen ausbauen
Als ein wichtiges Instrument für mehr Teilhabegerechtigkeit wurde die Neuauflage von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ (2018–2022) von den Teilnehmenden begrüßt. Bei der Ausgestaltung des Bundesprogramms müsse durch die intensive Einbindung zivilgesellschaftlicher Verbände und politischer Akteure auf Landes- und auf kommunaler Ebene dafür Sorge getragen werden, dass diversitätsbewusste und die Gemeinschaft stärkende Konzepte entstehen, die über die Programmlaufzeit hinaus tragfähig sind, so das gemeinsame Votum. Wie wichtig dafür der Ausbau von Servicestellen notwendig sei, die den Landesdachstrukturen Kultureller Bildung angegliedert sind – zeigte sich in den überaus erfolgreichen Ergebnissen der vergangenen Jahre in den Bundesländern, in denen eine solche Servicestelle vorgehalten wurde.
Vertreter des Landes und der Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt zu Gast
Als Vertreter der Landesregierung Sachsen-Anhalts war Kulturstaatssekretär Dr. Gunnar Schellenberger bei der Länderkonferenz zu Gast. Er unterstrich die Bedeutung der Kulturellen Bildung und der Arbeit der .lkj) Sachsen-Anhalt e. V. und betonte, dass es gelungen sei, die Förderung der Kultureinrichtungen im Land für die Jahre 2017 und 2018 nicht nur zu sichern, sondern zu erhöhen – wenn das Parlament im März den geplanten Haushalt verabschiedet. Ebenfalls zu Gast war der Vorsitzende der Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e. V., Christian Reineke.
Er erläuterte noch einmal das Konzept der Kulturkonferenz, in der sich die wichtigsten zivilgesellschaftlichen Kulturakteure des Landes zusammengeschlossen haben. Gemeinsam machen sie sich stark nicht nur für Kunst und Kultur, sondern auch für ein demokratisches Sachsen-Anhalt.
Die Konferenz, so Reineke, sorge dafür, dass Landesregierung und -politik sich kontinuierlich mit Fragen der Kulturellen Bildung und Kulturförderung auseinandersetzten.
Diesen Bericht nahm die LAG Soziokultur & Kulturpädagogik Rheinland-Pfalz interessiert auf. Richtet sich doch seit Anfang 2016 das ausdrückliche Bestreben des Netzwerkes der freien Kulturverbände in Rheinland-Pfalz auf ein Kulturfördergesetz – entwickelt aus einem moderierten Dialog aller Kulturakteure im Land. Warum nicht über den Tellerrand schauen und von den Erfahrungen anderer Länder profitieren?!
Autorin: Margret Staal