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08.03.2017 · Alle Beiträge ·

FSJ in den Bundesländern

Am 2. März 2017 trafen sich in Kassel Vertreter des Bundesarbeitskreises FSJ (BAK FSJ) und der Landesarbeitsgemeinschaften der Freiwilligendienste in den Bundesländern (LAG FWD). Ein Austausch über die Situation des FSJ in den einzelnen Bundesländern sowie die Besprechung von zentralen Themen standen dabei im Fokus.

Lohnendes Landesengagement

Beim Vergleich der Bundesländer stechen mit Baden-Württemberg und Hessen zwei Länder hervor, in denen die Landespolitik das FSJ in den Blick nimmt. So gibt es in beiden Ländern nicht nur eine allgemeine Förderung für das FSJ – in Baden-Württemberg jährlich 3 Mio €, in Hessen 32 € je Monat je Freiwilliger –, sondern es werden auch Sonderprogramme für Flüchtlinge in Freiwilligendiensten aufgesetzt. In Baden-Württemberg nennt sich das dann „FSJ Integration“, in Hessen wurde gar eine Koordinierungsstelle für die dortige LAG FWD eingerichtet, die für alle FSJ-Träger arbeitet und diese in den meist komplizierten „Flüchtlingsfragen“ berät. Auch Brandenburg hat eine Koordinierungsstelle für Arbeit mit Flüchtlingen eingerichtet und in Thüringen gibt es ein landesgefördertes „FSJ Migration“. Interessant ist, dass sich das Landesengagement anscheinend auszahlt. So steht Baden-Württemberg im Ranking der FSJler je Mio Einwohner weit vorne an erster Stelle, Hessen belegt Platz 4. Dazwischen liegen die Stadtstaaten Hamburg und Bremen, die es ohne ländliche Räume per se leichter in der Vermittlung von Freiwilligen haben.
Die anderen Bundesländer berichten unterschiedliches, mal Landesförderung des FSJ, mal Sonderprogramme, mal nichts, so auch in Rheinland-Pfalz.

Freiwilligendienstticket und FSJ an Schule

Als besonderen Erfolg kann als erstes Bundesland Hessen berichten, dass dort demnächst ein Freiwilligendienstticket eingeführt werden soll, das 1 € je Tag, also 30 € je Monat kosten soll. Hiermit können die Freiwilligen den kompletten ÖPNV in Hessen nutzen. Der LAG FWD in Hessen kam hierbei zugute, dass die dortige Landesregierung ein analoges Schülerticket einführen will und die Freiwilligendienste auf den Zug mit aufspringen ließ.
Ansonsten ist festzustellen, dass das FSJ in Schulen in einigen Bundesländern eingeführt werden soll. In Brandenburg ist es das Projekt „FSJ und Schule“ mit zunächst 30 Plätzen, in Schleswig-Holstein sind es 120 FSJ-Plätze an Regelschulen, auch in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bewegt sich in dieser Richtung etwas. Rheinland-Pfalz nimmt neben Hessen im FSJ an Schulen schon seit langem eine Vorreiterrolle ein.

Positionspapier zu Bundestagswahlen

Bekanntlich finden im September 2017 die Bundestagswahlen statt. Hierzu hat der BAK FSJ ein Positionspapier mit zentralen Forderungen entwickelt. Diese sind:

  • Teilhabe durch Teilzeit in begründeten Fällen: hier geht es – in begründeten Fällen wie z.B. Einsatz von Menschen mit Behinderung oder Menschen mit Fluchterfahrung – um eine Flexibilisierung der Freiwilligendienste weg von der Vollzeit hin zur Teilzeit, um Teilhabemöglichkeiten zu verbessern.
  • Sonderförderung in Regeldienste überführen: hier geht es darum, die bis Ende 2018 zugesagten Bundesmittel im BFD mit Flüchtlingsbezug in die Regeldienste zu überführen, um den quantitativen Ausbau und die qualitative Sicherung der Freiwilligendienste zu ermöglichen.
  • Subsidiarität garantieren: hier wird gefordert, den derzeitigen Belegungszwang im BFD an den Bildungszentren zur Teilnahme am Seminar für Politische Bildung abzuschaffen.
  • Anerkennungskultur stärken: das Dauerthema, so z.B. Einführung eines Freiwilligendiensttickets (siehe Hessen), Verbesserungen in der Berücksichtigung von Freiwilligendienstzeiten bei den Zugängen zu Ausbildungs- und Hochschulplätzen, GEZ-Befreiung etc.

Weitere Themen wie Incoming, Freiwilligensprechersysteme in den Bundesländern und Arbeitsmarktneutralität in den Freiwilligendiensten rundeten den interessanten Tag ab.

Weitere Infos:
BAK FSJ: www.pro-fsj.de
LAG FWD Rheinland-Pfalz: www.fsj-rheinlandpfalz.de

Autor: Lukas Nübling

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