Von: Stefan Bock, Bilder: BKJ | Katrin Schander / Bei Generation K existierte schon länger die Idee einer bundesweiten Fachtagung zu einem Thema der Kulturellen Bildung. Als die Anfrage der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ) kam, als Kooperationspartner die jährliche Preisverleihung des Mixed Up-Wettbewerbs am 21. November 2019 im Gutenberg Gymnasium in Mainz mit zu gestalten, bot es sich an, die Fachtagung darin zu integrieren.
Das Thema „3. Orte“ begleitet die Kultur- und Bildungsdiskussion schon seit vielen Jahren, allerdings ist sie bei den allgemeinbildenden Schulen noch nicht angekommen; im Bildungsbereich beschränkt(e) sie sich auf Bibliotheken, Volkshochschulen und anderen Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Für uns stellte sich die Frage, inwieweit Schulen mehr als reine Lernorte sein und sich zu Lebensorten öffnen können.
Die Keynote hierzu kam von Joachim Sucker, Innovationsberater in der Erwachsenenbildung, der bereits viele Bildungseinrichtungen auf dem Weg zum „3. Ort“ begleitet hat. Das erste Good-practice-Beispiel lieferte Anja Schlüter von der Vensterschool Selwerd in Groningen (NL).
In den Niederlanden funktionieren Schulen schon länger als 3. Orte; in Groningen finden sich das „Kindzentrum“, die Grund- und weiterführende Schule, die Bibliothek, eine kommunale Beratungsstelle, Hort, Sporteinrichtungen und andere soziale und kulturelle Institutionen unter einem Dach. Mit der Kurfürst Balduin Realschule plus aus Trier stellt sich als zweites Good-practice-Beispiel eine Schule vor, die sich auf dem Weg zum soziokulturellen Zentrum macht. In der anschließenden Open space-Diskussion wurde in Kleingruppe angeregt über die Schule der Zukunft „visioniert“.
Der Nachmittag stand im Zeichen der Preisverleihung; aus Rheinland-Pfalz war auch das Gutenberg Gymnasium nominiert. In die Endausscheidung schafften es aus Rheinland-Pfalz in der Kategorie „KitaPLUS“ die Kunstwerkstatt Bad Kreuznach mit Kindern aus neun Kitas und in der Kategorie „Ländlicher Raum“ das Chawwerusch-Theater in Herxheim mit dem Parzival-Projekt in Kooperation mit der IGS Rülzheim, der IGS Kandel sowie der Orts- und Verbandsgemeinde Rülzheim.
Für das abschließende Abendprogramm „Heaven on earth“ haben sieben Referenzkünstler*innen aus dem Programm „Generation K“ mit rund 40 Schüler*innen aus der Kurfürst Balduin Realschule plus Trier, der Kanonikus Kir Realschule plus Mainz, der Integrierte Gesamtschule Pellenz Plaidt, dem Gutenberg Gymnasium Mainz und der Goethe Realschule plus Koblenz eine multimediale szenische Collage erstellt, welche die partizipative Arbeitsweise der Künstler*innen in den Schulen wiederspiegelte.
Generation K war nicht nur mit dem Fachforum maßgeblich an der Veranstaltung beteiligt, sondern auch die Mainzer Schulen. Nachdem einige Eventlocations in Mainz auf Grund zu hoher Preise ausschieden, hat sich das Gutenberg Gymnasium als Gastgeber angeboten. Eine ungemeine logistische Herausforderung, neben dem laufenden Schulbetrieb eine solche Veranstaltung mit über 150 Gästen und Teilnehmer*innen auf die Beine zu stellen. Für die Tagungsgetränke sorgten Schüler*innen der Abiturklassen, und das Technik-Team war für die Licht- und Tontechnik im Einsatz. Schüler*innen der Kanonikus Kir Realschule plus kümmerten sich um das Catering für den abschließenden Empfang und überzeugten mit einem perfekten Fingerfood-Buffet. Auch die Jugendjury, die über den „Partizipations-Preis“ entschied, setzte sich aus Schüler*innen der beiden Mainzer Schulen zusammen.
Weitere Informationen zu Mixed Up -Bundeswettbewerb für kulturelle Bildungspartnerschaften