Der Jugendkunstschultag Rheinland-Pfalz fand dieses Jahr am 11. Oktober in Altenkirchen im Westerwald statt. Die Jugendkunstschule Altenkirchen war mit ihrem spannenden Ort eine wunderbare Gastgeberin. Dort trafen sich über 50 Beteiligte und Gäste, um zunächst dem sehr spannenden und inspirierenden Impulsvortrag von Prof. Dr. Nana Eger zu folgen. In diesem Vortrag wurde nochmal eindrücklich wissenschaftlich beleuchtet, warum kulturelle Bildung eine ständige Partnerin der Schulen sein sollte. Der Vortrag war in inhaltlichen Abschnitten unterteilt. Praxisnah wurden die Zuhörenden dazu aufgefordert, sich direkt in den Blöcken über die vorgetragenen Themen auszutauschen, so dass sehr wertvolle Kontakte mit dem oder der Sitznachbar*in entstanden. Aus diesem ersten Teil des Jugendkunstschultags bleibt die wertvolle Erkenntnis, dass in diesen krisengeprägten Zeiten, die uns allen viel Resilienz abfordern, viel Raum entsteht, in der die Strukturen einer bröckelnden Gesellschaft kreativ neu gedacht werden können.
Danach machten sich alle gemeinsam auf den Weg zu einem gemeinsamen Mittagessen zum Haus Felsenkeller. Tanja Corbach von der Jugendkunstschule Altenkirchen führte die Wandergruppe über malerische Wege dorthin. Das dort ansässige Restaurant „Na endlich“ trug sehr fürsorglich und sehr gut schmeckend zum leiblichen Wohl bei, den die Anwesenden bei Sonnenschein auf der Terrasse genießen konnten.
Nachmittags gab es zwei Workshop-Blöcke, jeweils im Haus Felsenkeller und jeweils in der Jugendkunstschule.
Im Haus Felsenkeller erzählte Christine Wetter von der Kunstflotte gUG Trier über das Projekt KubiQ, das maßgeblich von dem Künstler David Schmitz umgesetzt wird, der in einem leerstehenden Ladenlokal in Trier mit seinem Schaffen und der offenen Tür einen sehr niederschwelligen Zugang für junge Menschen im Quartier geschaffen hat. Die Anwesenden wurden dann auch aufgefordert, in Form von einfach umzusetzender Drucktechnik selbst kreativ zu werden. Man konnte sich lebhaft vorstellen, wie David Schmitz junge Menschen dazu warm und einnehmend einlädt.
Im zweiten Workshop im Haus Felsenkeller berichtet die Künstlerin Britta Deutsch von ihrem Projekt Artist in Residence, bei dem sie in offenen Atelierstunden Schüler*innen und Lehrer*innen die Möglichkeit bietet, Einblicke in ihre künstlerischen Schaffensprozesse zu bekommen. Sie lädt dazu auch ein, sich selbst künstlerisch zu betätigen. Auch in diesem Workshop bot sich die Möglichkeit, sich selbst kreativ mit der eigenen Arbeit zu verorten.
Parallel fanden in der Jugendkunstschule zeitgleich zwei weitere Workshops statt:
Die Künstlerin Stefanie Manhillen hat eindrucksvoll dargestellt, wie Unterrichtsstoff auf andere Art vermittelt werden kann. Wenn wir alle Schüler*innen mitnehmen wollen, brauchen wir mehr davon.
Tanja Corbach von der Jugendkunstschule Altenkirchen hat Mut gemacht, eigene Ideen und eigene Kreativität aus dem eigenen Leben zu schöpfen, was in der Gruppe noch interessanter wird. Nach den Workshops kamen nochmals alle Teilnehmer*innen in der Jugendkunstschule zusammen, um sich über den Tag auszutauschen und gemeinsam über zukünftige Themen zu sprechen. Die Rückmeldungen zu dem Tag waren sehr positiv. Es wurde als ein sehr fruchtbarer und inspirierender Austausch empfunden. Für das nächste Jahr wurde der Wunsch geäußert, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit oder Diversität zu befassen.
Vielen Dank an alle Beteiligten!