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27.03.2018 · Alle Beiträge ·

Starkes „Kultur macht stark“ in Mainz

Mit dem Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2013 Maßnahmen Kultureller Bildung. 2018 geht „Kultur macht stark“ in seine zweite Förderphase. Bis 2022 stellt das BMBF weitere 250 Millionen Euro zur Verfügung. In einer mit über 200 Besuchern sehr gut gefüllten Alten Lokhalle Mainz stellte am 21. März 2018 das BMBF in Kooperation mit der Servicestelle Kulturelle Bildung Rheinland-Pfalz das Programm vor.

Dr. Catrin Hannken, Referatsleiterin im BMBF, hob zu Beginn die Bedeutung des Programms für den Bund hervor. Fast eine halbe Milliarde fließe von 2013 bis 2022 in die kulturelle Bildung. „Kultur macht stark“ sei damit das größte Programm der kulturellen Bildung in Europa. Nach Rheinland-Pfalz flossen in der ersten Förderperiode (2013-2017) 4,5 Mio Euro.

Hannken führte im Verlauf ihres lebhaften Vortrages in die Eckpunkte des Programms ein: gefördert werden Projekte der außerschulischen kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche (3-18 Jahre) mit Bildungsbenachteiligung. Bildungsbenachteiligung wird nicht von Kind zu Kind überprüft, sondern macht sich an der sozialräumlichen Verortung des Projektes oder an der Zielgruppe der Projektteilnehmer fest, so Hannken. Wichtig ist, dass sich drei Bündnispartner zusammenschließen, wobei ein Partner den Zugang zu den Jugendlichen (sozialräumlicher Partner) und ein Partner den kulturellen Zugang haben muss (kultureller Partner). Der dritte Partner ist nicht festgelegt, kann eine Schule oder ein Kindergarten oder aber auch – wie im Laufe des Tages zu erfahren war – durchaus ein Kochstudio sein, wie bei einem Fotoprojekt zum Thema Kochen, oder ein Flughafen, wie bei einem Projekt zum Thema Fliegen. Die Projekte in „Kultur macht stark“ werden vollfinanziert, d.h. Honorare, Sachausgaben, Fahrtkosten etc. werden komplett übernommen. Zuzüglich kann man eine 5%-ige Verwaltungspauschale geltend machen. Voraussetzung zur Teilnahme am Programm ist, dass die Bündnispartner Eigenleistungen einbringen, so z.B. das Stellen von Räumlichkeiten oder Personal. Damit ist auch schon klar, dass das Programm für all die interessant ist, die bereits über finanzierte Strukturen verfügen oder sich gerne ehrenamtlich einbringen.

Foto: Judith Reidenbach

Anschaulicher wurde „Kultur macht stark“ in der anschließenden Projektpräsentation von Felix Berner, Tanz- und Theaterpädagoge am Staatstheater Mainz. In Kooperation mit dem Haus des Jugendrechts Mainz, zwei Integrierten Gesamtschulen und einer Berufsbildenden Schule aktivierte das Staatstheater 36 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 23 Jahren (da kann ruhig mal ein Jugendlicher auch älter als 18 sein) für eine Tanzperformance urbanen Stils. „Im Schwarm“ hieß diese, und behandelte das Thema Mitläufertum und Selbstbestimmung. Insgesamt 100 Stunden Probe über mehrere Monate, vornehmlich an Wochenenden, machten die Kids mit. Höhepunkt war im Juni letzten Jahres eine Aufführung auf der Großen Bühne des Staatstheaters vor 1.500 Besuchern, die nur strahlende Gesichter zurückließ. Nur drei von 36 Jugendlichen waren während des Prozesses abgesprungen. Berner machte aber auch klar, dass das Staatstheater viel aus einem vorigen Projekt gelernt habe, das aufgrund des Teilnehmerverlustes beinahe gescheitert wäre.

Dass es nicht immer ein großes Staatstheater für ein gutes Projekt sein muss, wurde schnell auf einer Podiumsdiskussion mit Anna Eitzerath von der ASSITEJ, Kristina Rahe von der Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren und Judith Reidenbach von der Servicestelle Kulturelle Bildung Rheinland-Pfalz klar. Hier wurde von ähnlichen Projekten im kleineren Stil und einer Abschlusspräsentation auf einem Stadtteilfest berichtet, oder von zwei Bildenden Künstlerinnen, die Jugendliche in ihren Ateliers arbeiten ließen mit abschließender Gemeinschaftsausstellung in einem Museum der Region.

Judith Reidenbach von der Servicestelle Kulturelle Bildung Rheinland-Pfalz war bis in den Nachmittag hinein an ihrem Stand gefragte Frau zur Beratung. Denn mit der neuen Förderperiode unterstützt neuerdings das BMBF auch Servicestellen in den Bundesländern, so auch in Rheinland-Pfalz. Diese beraten dann rund um „Kultur macht stark“: an welchen der 30 Programmpartner und Initiativen, die das Programm umsetzen, man sich am besten wendet, zum Antragsverfahren, das mittlerweile vereinfacht wurde, zum Finden von Bündnispartnern etc. etc.

Infos zu „Kultur macht stark“ in Rheinland-Pfalz gibt es bei der Servicestelle Kulturelle Bildung Rheinland-Pfalz: www.skubi.com

Am 12. April 2018 findet in Trier ein weiterer kostenfreier Infotag zu „Kultur macht stark“ statt: https://kulturseminare.de/produkt/kultur-macht-stark-buendnisse-fuer-bildung-2018-2022

Autor: Lukas Nübling

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