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22 Februar 2018

Noch einmal Kind sein FSJ besucht Richtsberg-Gesamtschule in Marburg

Freiwilliges Soziales Jahr, FSJ, FSJ Ganztagsschule, Generation K, Kulturbüro, Kulturbüro Rheinland-Pfalz, Kulturschule Leave a Comment

Braucht man für eine gute Schule eine moderne Schule, und was macht eigentlich eine gute Schule aus? Auch wenn diese Fragen eigentlich nicht das Thema beim Besuch der Richtsberg-Gesamtschule in Marburg waren, waren sie doch stetiger Begleiter an diesem Tag und formten am Ende die Erkenntnis, dass beides nichts miteinander zu tun hat. Im Rahmen von freien Bildungstagen hatten sich Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich FSJ Ganztagsschule mit einigen Freiwilligen aufgemacht, um sich in Marburg das Konzept einer Team-Kultur-Schule genauer anzusehen. Von außen versprüht das Schulgebäude den Charme der 70er, als die Würfelform für Gebäude noch modern war. Einige Graffitis an Betonmauern zeugen von dem Versuch, die äußere Erscheinung dem 21. Jahrhundert anzupassen. Alles in allem scheint dieses Schulgebäude typisch für einen Stadtteil wie Marburg Richtsberg zu sein mit Plattenbauten und einem hohen Migrationsanteil. Im Inneren setzt sich der erste Eindruck fort. Kunststoffverkleidete Multifunktionswände, schallschluckende weiße Deckenplatten mit Leuchtstoffröhren und PVC-Bodenbelag mit Ascheoptik, dessen oberste Anforderung einst wahrscheinlich war, pflegeleicht zu sein. Dieser erste, nicht sonderlich einladende Eindruck lässt noch nicht erahnen, was die Richtsberg-Gesamtschule zur Kulturschule macht.

„Überrascht hat mich heute, dass eine ‚stinknormale‘ staatlich geförderte Schule so alternativ und offen sein kann“ (Charlotte FSJlerin an einer Realschule plus)

Aber was ist denn eigentlich eine Kulturschule?

Über das Konzept einer Kulturschule wurden sicher schon hunderte Seiten geschrieben, die alle klare Vorgaben für den innerschulischen Umgang miteinander und die (Neu-)Konzipierung der Unterrichtsfächer machen möchten. Wenn man diese Seiten schemenhaft skizziert, könnte man sie darauf reduzieren, dass neben pädagogischen und didaktischen Methoden auch ganz selbstverständlich künstlerische und ästhetische Ansätze in allen Fächern genutzt werden. Außerdem sollen sich Schülerinnen und Schüler ausprobieren können, um festzustellen, was ihnen mehr liegt. Eines ist eine Kulturschule nicht: eine neue Schulform. Eine Kulturschule legt den Schwerpunkt auf die Form der Vermittlung. Die inhaltlichen Vorgaben des Lehrplans sind die gleichen, wie für jede andere staatliche Schule auch.

„Wir leben eine Schulgemeinde, in der Teamfähigkeit, Kreativität, kulturelles Miteinander und Respekt für den Anderen selbstverständlich werden. Als zertifizierte Kultur.Schule bieten wir ästhetische Zugangsweisen in allen Fächern, stärken das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler und fördern ihre individuellen Begabungen und Fähigkeiten.“ (Schulprogramm der Richtsbergschule Marburg)

Der obligatorische Rundgang durch die Schule bot dann die erste handfeste Überraschung. Nicht etwa der Schulleiter oder ein Mitglied des Kollegiums führte die Gruppe herum, es waren die Schulscouts Adriano, Jason und Lena aus der sechsten Klasse, die – mit Generalschlüssel ausgestattet – Tür und Tor wie selbstverständlich öffneten und Einblicke nicht nur in die dahinterliegenden Räume, sondern auch durch Erzählungen in den Schulalltag boten. Bemerkenswert daran war, wie reflektiert, anerkennend und auch stolz die drei Schüler über die Schule und ihre Lehrer sprachen.

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Wichtig ist die Basis!

In der Theorie klingt bekanntlich alles schön, auch der Ansatz, Kunst und Ästhetik in den Fachunterricht einfließen zu lassen, aber wie soll es praktisch funktionieren, bspw. die Zinsrechnung im Mathematikunterricht durch ein Theaterspiel zu lernen? Lehrer werden hier zustimmen, dass dies nicht einfach in klassischen Schulkonzepten umsetzbar ist. Damit es doch funktionieren kann, und dass es funktioniert, beweist die Richtsbergschule, muss die Lösung so naheliegend, wie tief greifend sein: Man muss das Schulkonzept ändern! Bevor künstlerische und ästhetische Methoden den Unterricht bereichern können, muss zunächst einmal eine stabile Basis im Kollegium geschaffen werden, auf der das Konzept einer Kulturschule aufbauen kann. Die Richtsberg-Gesamtschule hat dies grundlegend gemacht und eine Teamstruktur innerhalb des Kollegiums etabliert.

Die Kollegen als Team

Die Basis aller pädagogischen und inhaltlichen Arbeit ist die Kooperation im Kollegium. Aus dem Grund haben alle Kolleginnen und Kollegen für sich entschieden, dass alle Klassen- und Fachlehrerinnen und –lehrer eines Jahrgangs ein sog. Jahrgangsteam bilden. Einmal pro Woche trifft sich dieses Team, um pädagogische und inhaltliche Schwerpunkte abzusprechen und Organisatorisches zu klären. Zu diesem Konzept gehört ebenfalls, dass Schülerinnen und Schüler möglichst lange von den gleichen Lehrkräften betreut werden. Dies hält im Schulalltag zwei Vorteile bereit: Erstens lernen sich durch die intensive Zusammenarbeit Lehrer besser kennen, was wiederum die Zusammenarbeit erleichtert und zweitens kennt das Jahrgangsteam seine Schüler besser und kann zielgerichteter und individueller betreuen und fördern. Schüler, die auffällig sind, gehen dadurch nicht so schnell im System verloren.

„Wir haben natürlich auch die verhaltensauffälligen Schüler. Da hilft es schon, wenn man sich im Team konstruktiv austauschen und gemeinsam überlegen kann, was man da machen kann.“  (Frau Picht, Kulturbeauftragte der Richtsbergschule)

Die Arbeit im Team ist in der Richtsberg Gesamtschule nicht nur ein Aspekt der Arbeitsorganisation. Vielmehr ist sie ein Schlagwort für ein pädagogisches und inhaltliches Konzept von Schule, das man mit den Slogan ‚miteinander Schule anders leben‘ umschreiben kann und das im Titel der Schule seinen Stellenwert findet: Team.Kultur.Schule

Beziehungsarbeit als Teil der Basis

Dadurch, dass Schülerinnen und Schüler möglichst lange von den gleichen Lehrkräften betreut werden, haben Schüler und Lehrer die Chance, sich besser kennenzulernen und eine Beziehung zueinander aufzubauen. Hiervon sind in vielen Bereichen Schüler die Nutznießer. Adriano, Jason und Lena z.B. erfahren jetzt schon ein solches Vertrauen von ihren Lehrern, dass sie für die Zeit der Führung durch die Schule einen Generalschlüssel bekommt. Gerade Schüler, die im klassischen Unterricht nicht oft punkten können, müssen auch eine Chance bekommen, dass sie sich zeigen können. In einer Klasse, in der es nur um Leistung geht, gehen sie oft unter. Natürlich stören auch in der Richtsbergschule Kinder den Unterricht, dann hilft es aber, wenn man eine Beziehungsebene hat. Schüler sind dann bei Ermahnungen einsichtiger.

 

Noch einmal Kind sein

Am Ende des Tages spielte der Shabby-Chic-Charme des Schulgebäudes keine Rolle mehr. Vielmehr wurde sowohl den Kollegen, als auch den Freiwilligen klar, dass eine Schule nicht die neueste technische Ausstattung benötigt, um Kindern und Jugendlichen etwas beizubringen. Vielmehr benötigt es engagierte Lehrer und Eltern, die bereit sind, einen neuen Rahmen zu schaffen und bspw. den Stundenplan aufzubrechen. Man schafft dadurch keine neue Welt, Schule bleibt Schule, aber man schafft dadurch eine Variation von Schule, die darauf basiert, dass jeder Einzelne als Teil des Systems Schule besser macht und sie voranbringt. Vielleicht ist diese Form der Schule auch eine, die der Lebenswirklichkeit heutiger Kinder und Jugendlicher angepasst ist. Eine Freiwillige fasste ihre Eindrücke des Tages zusammen mit: „Noch einmal Kind sein“

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