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21.07.2016 · Alle Beiträge ·

Fachtag FSJ_digital – Eine bereichernde Erfahrung

Kubue_Flyer_FT_digital_RZ_webWährend im Foyer des Erbacher Hofs am 14. Juli 2016 Freiwillige aus unterschiedlichen Freiwilligendiensten auf den Beginn der Tagung  „FSJ_digital – Die digitale Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Berufswelt“ warten oder im Gebäude Pokémons mit der neuesten App-Technologie „Pokémon Go“ jagen, bereiten sich in den Räumen die Referenten auf ihre Vorträge vor. Im Hauptraum steht wenig später Professor Dr. Aufenanger, der Spezialist für Medienpädagogik der Universität in Mainz, und referiert vor über 100 Gästen über das Aufwachsen mit digitalen Medien und die Kluft, die häufig in dieser Hinsicht zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen besteht. Großes Staunen geht demnach bei der Erläuterung der Augmented Reality am Beispiel von Playmobil durch die Reihen und wissendes Grinsen bei den Freiwilligen im Publikum, für die das alles nichts Neues ist. Grundsätzlich gälte es, so Prof. Aufenanger, sich mit den Änderungen der Netzwelt abzufinden, diese nicht einfach abzulehnen und ihre Möglichkeiten zu nutzen. Hier verschränken sich die Aussagen des Professors mit denen der Staatssekretärin für Medien und Digitales, Heike Raab, die nach ihm spricht: Der von der rheinland-pfälzischen Regierung angestrebte Ausbau des Internetzugangs für alle ermöglicht den Zugang zu Partizipation – insofern, als dass mit Partizipationsangeboten im Internet ein niedrigschwelliges Angebot für gesellschaftliche und politische Teilhabe geschaffen werden kann. Ein prinzipiell anzustrebendes Ziel, oder?

Mit diesem Gedanken verabschiedet sich das Programm aus dem Metadiskurs in die konkrete Vorstellung vom Projekt „FSJ_digital“. Die Krawatten können_MG_4144 gelöst und die Sitzposition geändert werden, denn nun stellt Marten, der Projektleiter des FSJ_digital für das Kulturbüro das Konzept des Programms vor und betont den Mehrwert einer Förderung für medienpädagogische Projekte im Rahmen von laufenden Freiwilligendiensten. Das sei neben der monetären Förderung nämlich eben auch eine ideelle Unterstützung der Projektmacher*innen. Aber nicht nur die Projektmacher, sondern auch die Einsatzstellen oder ihr Publikum profitieren von medialen Projekten: Barrieren werden abgebaut, indem der Informationszugang erleichtert wird, jüngere Besucher können angesprochen, Kommunikationsstrukturen erweitert und ein selbständiger Umgang mit Medien kann gefördert werden. Dass die Arbeit mit Medien auch eine Arbeitserleichterung bedeuten kann, erklärt sich dabei beinah von selbst. Diese Erkenntnisse zeigen sich auch an den der Präsentation folgenden Projektvorstellungen von fünf Freiwilligen, die einen Film gedreht, eine Schülerband gegründet, einen Blog zur Genese Dada-Ausstellung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck gestaltet und eine Video-Feedbackbox für das Stadttheater Trier gebaut haben.

Am Nachmittag verteilen sich die Gäste auf drei Workshops und – für die Freiwilligen, deren Projekte durch das FSJ_digital gefördert wurden – eine Reflexionsrunde. Für die verschiedenen Bedürfnisse der Fachgäste findet man sich in die Workshops „Online-Marketing“, „Medienrecht“ und „Digitale Lebenswelten“ mit Fachleuten zusammen, die einen Grundeinstieg in ihr Thema bieten und für die Beantwortung von konkreten Fragen zur Verfügung stehen. Und ganz nach dem Vorbild der Video-Feedback-Box wird zum Abschluss der Tagung das Erlebnis FSJ_digital von den Freiwilligen ausgewertet. Einer der Freiwilligen empfand demnach das FSJ_digital als „ermutigend, da ich mein Projekt durch den Rat, die Förderung und auch den Anspruch an mich mit diesem Rückenwind weiter getragen habe, als ich selbst erwartet habe.“ Ein auch für den kommenden Jahrgang anzustrebendes Ziel.

Autorin: Annika Esser

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