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Zum Selbstverständnis einer FSJ Kultur-Einsatzstelle
10 Juli 2017

„Die Freiwilligen sind unser junges Gesicht“
Zum Selbstverständnis einer FSJ Kultur-Einsatzstelle

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Die Jugendkunstwerkstatt Koblenz (JUKUWE) ist seit Beginn des FSJ Kultur Einsatzstelle und hatte auch schon vorher Erfahrungen mit dem Einsatz junger Menschen über den Zivildienst. Sie hat die Zivis und Freiwilligen von Anfang an sehr ernst genommen und immer darauf geachtet, was diese zu deren Ideen sagen. „Sie sind logischerweise vom Alter her auch näher an unserem Klientel dran“, so der Geschäftsführer Christof Nießen. „Das war unser Hauptinteresse: Was für Ideen haben die jungen Menschen, was davon können wir umsetzen, wie ist die richtige Ansprache, wie müssen wir uns, unser Denken verändern? Gerade als Jugendkunstschule müssen wir immer mit der Zeit gehen und hören, was die jungen Leute denken.“

Die Freiwilligen sind für Nießen das »junge Gesicht« der JUKUWE. Sie arbeiten inhaltlich wie praktisch mit, natürlich immer zusammen mit den künstlerischen Fachkräften. Aber gerade bei Projekten außerhalb, wenn es um jugendliche, oft gleichaltrige Teilnehmer geht, sind sie deren erste Ansprechpartner. Und für die Künstler und auch die Pädagogen gelten sie andererseits als „Übersetzer“ von und zu den jugendlichen Teilnehmern.

Das Regulativ

Für Nießen sind sie auch ein Regulativ: „Sie stehen für Innovation und die treiben die Einrichtung voran. Wir brauchen junge Leute, die uns auf den Zahn fühlen, die uns regulieren, die uns mal den Spiegel vorhalten und vielleicht auch mal sagen: »Wie altbacken seid ihr denn, das geht doch nun gar nicht!« Die FSJler vor sechs, acht Jahren haben anders gedacht, als die vor zwei Jahren. Die bringen ihre jeweiligen Kulturen und Lebenswelten mit, die zeigen uns schon manchmal die Richtung. Wir Hauptamtlichen oder der Vereinsvorstand versuchen dann, das in Strukturen zu fassen und zu fragen, wie können wir denn jetzt damit umgehen, wie können wir die Idee packen. Es gibt Ideen, die sind nicht umsetzbar; sie kosten zu viel oder sprengen die Personalgrenze. Es ist aber selten, dass wir eine pfiffige Idee wirklich in die Tonne geklopft haben.“

Die Freiwilligen schätzen, dass sie ernst genommen werden, indem sie Verantwortung übertragen bekommen, und erfahren gleichzeitig, dass sie bei Fehlern nicht vorne stehen müssen. Nießen: „Wenn einer Fehler macht, sind es die Hauptamtlichen, die ihn gemacht haben. Wir würden nie sagen, dass hat unser FSJler verzapft. Von daher können die sich was trauen, und es lässt sich alles korrigieren. Notfalls entschuldigt man sich. Dieses Gefühl der Sicherheit, was sie hier erfahren und entwickeln, haben viele verstanden und gehen dann raus und machen ganz unterschiedliche Dinge. Die einen fangen an Kunst zu studieren, andere gehen in die Pädagogik oder werden Lehrer, Sozialarbeiter, Kulturwissenschaftler oder -manager bis hin zur Medienfachkraft.“

Die Aura

So auch die ehemalige FSJlerin Jewgenia Weißhaar; heute studiert sie Kulturwissenschaften und ist im Vorstand der JUKUWE. Eigentlich wollte sie in die „große, weite Welt“, in Großstädte, wie z.B. Köln mit den großen Kulturinstitutionen. Nachdem sie sich im Internet die Einrichtungen angeschaut hatte, war sie jedoch sofort angetan: „Als ich zum Vorstellungsgespräch kam, habe ich direkt die »Aura« gespürt. Es lag in der Luft, wie man hier arbeitet und wie man Dinge versteht. Allein die Tatsache, dass die JUKUWE so breit aufgestellt ist und immer wieder Neues generiert wird, hat mich begeistert. … Es wird einem viel Raum gelassen, sich selbst zu finden, alleine dadurch, dass viele Dinge hier passieren; von Kursen über Projekte, Kinderzirkus, Varieté, Bauspielplatz. Es gibt natürlich die alltäglichen Abläufe, wie in jedem Büro, aber darüber hinaus gibt es viele gestaltbare Dinge, um sich auszuprobieren: was kann denn noch gehen, was kann man mit den Ressourcen, die man noch hat, initiieren.“

Zum Ende des FSJ hat sie sich voll mit der JUKUWE identifiziert. „Ich hatte das gefunden, was ich gesucht habe, war mit der Einrichtung verbunden und habe deren Arbeitsweise geteilt. Für mich war klar, dass ich weiter hier arbeiten wollte. Auch während des Studiums habe ich noch Projekte begleitet. Irgendwann ist man so weit, dass man nicht nur auf der operativen Ebene Dinge tun möchte, sondern auch auf der Ebene darüber, z.B. Vorstandsarbeit, Dinge mit zu entscheiden und zu schauen, wohin es mit der Einrichtung künftig gehen kann. Daran wollte ich beteiligt sein.“

Der Generationenwechsel

Bei diesem Selbstverständnis verwundert es nicht, dass viele ehemalige Freiwillige sich weiterhin engagieren. „Selbst wenn einer in Potsdam oder Essen studiert, meldet der sich und sagt, wenn es auf das Projekt zu geht, lasst mich im Verteiler und sagt, wenn ihr Unterstützung braucht.“, so Nießen. „Wir sehen die JUKUWE auch als Lernfeld für junge Leute. Eine andere FSJlerin ist jetzt als Beisitzerin im Vorstand um zu schauen, wie das denn von der anderen Seite aus betrachtet geht. Die haben jetzt keine besonderen Aufträge, sondern sitzen einfach dabei, hören mit, beraten auch hin und wieder, haben aber keine Verantwortung.“

„Eine Jugendkunstwerkstatt ist nur dann eine Jugendkunstwerkstatt, wenn sie junge Themen behandelt.“, so Nießen. „Wir haben noch ein Vorstandsmitglied, das ist 72, ich bin 56; wir zwei sind die Ältesten und der Rest ist alles um die Dreißig. Die Hauptleute, die das mittragen, müssen jung sein. Im Vorstand haben wir ein Durchschnittsalter von 29 Jahren.“ Insofern hat der Generationenwechsel, der für viele Einrichtungen der Freien Szene ein großes Problem ist, funktioniert. Er bringt aber ein anders Problem mit. Während man in ähnlichen Einrichtungen beklagt, dass die entscheidenden Personen zu alt sind und bald aufhören, kann es bei der JUKUWE sein, dass sie weg gehen, weil sie einen Studienplatz bekommen, auf Grund beruflicher Veränderung oder wegen Schwangerschaft. Zum Glück kommen viele später wieder zurück und engagieren sich. Denn die Philosophie der JUKUWE lautete für Nießen von Anfang an: „Wir wollen mit jungen Menschen arbeiten. Und die nehmen die Verantwortung auch auf, sobald man sie überträgt.“

Quelle: Infobroschüre „10 Jahre Freiwilligendienste im Kulturbüro Rheinland-Pfalz“

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