Javascript ist deaktiviert

Ihr Browser unterstützt aktuell kein Javascript. Da diese Seite die Verwendung von Javascript erwartet, müssen Sie mit Beinträchtigungen rechnen, wenn Javascript nicht aktiviert ist.
06.05.2015 · Alle Beiträge ·

Von Deutschland nach Dijon – Teil 1: Olivia

olivia_06_ProfilOlivia in ihrer Einsatzstelle zu besuchen ist ein surreales Erlebnis. Die Musikschule liegt in Marsannay-la-Côte, einem Vorort von Dijon, der eigentlich nur für seinen Wein bekannt ist und mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Dijon aus nur bedingt gut erreichbar ist. „Zutritt für Unbefugte verboten“ steht neben dem Metallzaun, der ein riesiges Gelände umgrenzt. Auf diesem ist ein einsamer pastellgrüner Kasten platziert: Die Musikschule von Marsannay.

Wir suchen noch nach einem Eingang, als wir Schritte von oben hören und Olivia uns die Eingangstür öffnet, die wir nicht gefunden haben. „Das war eine alte Schule“, sagt sie und das erklärt auch, warum hier die Zeit ein wenig stehengeblieben zu sein scheint. Jetzt kommen die Kinder erst nach dem offiziellen Schulunterricht in das alte Schulgebäude, um Musikunterricht zu nehmen – zum Beispiel musikalische Früherziehung für Kinder oder Theoriekurse für die Älteren. Dabei bleibt es aber nicht: „Hier gibt es Orchesterproben, eine Big Band, afrikanisches Trommeln, brasilianische Percussion und ein Blasorchester. Dann die ganzen Instrumentalproben, unter anderem: Flöte und Klarinette, Gitarre, Bass, Gesang“, zählt Olivia auf.

Das Orchester der Musikschule nimmt eine wichtige Rolle im Arbeitsleben der 18-Jährigen ein: Eine von Olivias Hauptaufgaben besteht darin, einen Orchesteraustausch zu organisieren. Dieser wird im Mai stattfinden, wenn das Orchester aus dem kleinen Marsannay-la-Côte (ca. 5000 Einwohner) auf das Orchester aus dem etwas größeren Schweich (ca. 7000 Einwohner) trifft, welches bei Trier in – natürlich – Rheinland-Pfalz liegt. Olivia kümmert sich hier vor allem um den E-Mail-Verkehr, denn „die Franzosen können kein Deutsch, die Deutschen können kein Französisch“. Das ist besonders bemerkenswert, weil Olivia am Anfang ihres Freiwilligendienstes die einzige der sechs Freiwilligen war, die überhaupt kein Französisch in der Schule gelernt hatte. So musste sie sich in den ersten Wochen erst mal in zwei Sprachen einfinden: In das Französische und in die französische Sprache der Musik mit all ihren Fachbegriffen und Eigenheiten. Umso schöner war es für sie, bereits auf einem Proben-Wochenende zwischen den deutschen und französischen Musikern der beiden Orchester dolmetschen zu können, „obwohl ich am Anfang halt gar nichts konnte“.

Der Einstieg in Dijon und in ihrer Arbeitsstelle wurde Olivia auch durch ihren Tutor Sacha erleichtert, der unter anderem eine kleine Wohnung für sie organisierte und ihr vor allem in den ersten Wochen auch die Zeit gab, die neue Sprache zu erlernen: „Auf Arbeit hatte ich am Anfang nicht ganz so viel zu tun, und da hab ich Bücher zum Selbstlernen bekommen. Das sollte ich auch so machen – wenn keine Arbeit anfällt, Französisch lernen“. Darüber hinaus nimmt sie an zwei regelmäßig stattfindenden Französischkursen teil, ist selbst Klarinettistin im Orchester der Musikschule und hat in Marsannay angefangen, Saxophon zu spielen. Musik zu ihrem Lebensinhalt machen möchte sie aber trotzdem nicht: „Das wusste ich schon vorher. Momentan denke ich über ein Logistik-Studium nach, aber das ist noch nicht sicher.“

Gastautor
Profil_NinaUnsere Gastautorin für diesen Beitrag ist Nina. Derzeit nimmt sie am deutsch-französischen-Freiwilligendienst teil, den sie in Frankreich leistet. Nina bloggt auch selbst. Man findet sie im WWW unter: http://www.sheepish.de/.
[/su_box]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*