Die Latitude21 liegt im Osten von Dijon, nicht weit vom Campus der Universität entfernt. Zwischen den ganzen naturfarbenen Wohnhäusern der Straße steht ein geradliniges, zweigeschossiges Gebäude mit Holzverkleidung und großen Fensterfronten: „La maison de l’architecture et de l’environment du Grand Dijon“. Theresa sitzt vor einem Computer am Tresen im Eingangsbereich. Neben dem Computer steht eine Murmelbahn, Kisten, gefüllt Bauklötzen auf dem Boden, Pflanzen auf dem Fensterbrett, Vogelhäuschen und Umweltbücher sind ordentlich ins Regal einsortiert. Als Theresa uns bemerkt, breitet sich ein großes Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
Von oben viele hektische Schritte und Geschrei – auf die Frage, was dort passiert, grinst Theresa: „Die gehen einkaufen.“ Später finden wir heraus, was die Gruppe Schüler, die dort gerade zu Besuch in der Latitude war, eingekauft hat: Im oberen Stockwerk ist ein kompletter Einkaufsladen aufgebaut: Erdbeeren aus Plastik, Papp-Karotten, Tetrapaks, Dosen.
Alles ist ausgeschildert: die Erdbeeren aus Spanien, ein halbes Kilo für 3,50, das Apfelkompott aus der Dose ein Sonderangebot, die Karotten aus einem Vorort von Dijon, der Orangensaft mit Bio-Siegel. Der Unterschied zum klassischen Einkaufsladen aus dem Kinderzimmer: Hier wird nach dem Einkauf die CO2-Bilanz nachgeprüft und die Schulkinder konkurrieren in Kleingruppen um den umweltfreundlichsten Einkauf. Solche Animationen gehören zum Alltag der Latitude: „Die Schulklassen kommen hierher und machen die Animation vor Ort, aber wir haben auch viele Animateure, die über die Region Dijon – und somit über Latitude – angestellt sind und dann in die Schulen gehen“, erklärt Theresa.
Fotos: Melis Sivasli und Nina Sieverding

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